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Betrug? Fehde zwischen Krypto-YouTubern führt zu Rechtsstreit

Eine Fehde zwischen zwei Krypto-YouTubern führt zu einem Rechtsstreit. Ein bekannter Videoproduzent, der seine Zuschauer meist mit Investment-Tipps ausstattet, wirft seinem Kollegen Rufmord vor. Dieser wirft seinem Widersacher wiederum Betrug vor. Nun schaltet sich eine weitere Bekanntheit der Szene ein und spendet 100.000 US-Dollar an den Angeklagten.

Krypto-YouTuber BitBoy erhebt Anklage

Auf YouTube ist Benjamin Armstrong kein Unbekannter. Dort betreibt er unter dem Namen BitBoy Crypto einen eigenen Kanal, der inzwischen über 1,4 Millionen Abonnenten vorweist. Neben Nachrichten über die Branche liefert er Zuschauern vor allem Kryptowährungen, die er für investitionswürdig hält.

Jüngst erhebt Armstrong Anklage gegen seinen Kollegen Atozy, der selbst einen YouTube-Kanal mit 1,23 Millionen Abonnenten führt. Atozy kommentiert das Geschehen auf der Videoplattform und berichtet über Vorfälle, die er für nennenswert hält.

Gegenstand des Rechtsstreits ist ein Video, in dem Atozy über BitBoy berichtet. Sein Video titelt er: Dieser YouTuber betrügt seine Anhänger… BitBoy Crypto. Darin bezeichnet er Armstrong nicht nur als Betrüger, sondern auch als zwielichtigen Drecksack.

Pamp Network: Um diesen Betrug geht es

Atozy veröffentlichte sein Video aufgrund eines Vorfalls. BitBoy berichtete im Sommer 2020 über ein Krypto-Projekt namens Pamp Network. In einem eigenen Video erwähnt BitBoy, das Projekt habe:

“Eine Garantie, im Preis zu steigen.”

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Mit dieser unrealistischen Werbestrategie konnte man viele von Armstrongs Zuschauern tatsächlich überzeugen. Innerhalb kürzester Zeit stieg die Marktkapitalisierung des sinnfreien ERC-20 Token von null auf 1,5 Millionen US-Dollar.

Das garantierte Preiswachstum setzte natürlich nicht ein. Wie der Name, der an das englische Wort Pump angelehnt ist, schon vermuten lässt, handelte es sich beim Pamp Network um einen Exit Scam.

Arglose Investoren kauften Coins in der Hoffnung, Gewinne erzielen zu können. Die Betreiber des Betrugs traten dabei als Verkäufer auf und liessen das Projekt anschliessend einfach sterben. Die Investoren mussten hingegen Totalverluste hinnehmen.

BitBoy selbst bekam für das von ihm ausgestrahlte Video vermutlich einen geringen bis mittleren fünfstelligen Betrag in US-Dollar ausgezahlt. Nachdem Pamp als Betrugsmasche aufflog, löschte Armstrong die Aufnahme einfach.

Streitwert: 75.000 US-Dollar

Nachdem Atozy das Thema gut anderthalb Jahre später im November 2021 aufgreift, erhebt BitBoy nun Anklage. Atozy zeigt darin originale Aufnahmen von BitBoy, in denen er seine Versprechungen äussert.

Offenbar um die Beschädigung seiner Reputation abzuwenden, erhebt BitBoy Anklage gegen Atozy unter dem Vorwurf der Diffamierung und den Eingriff in (mögliche) Geschäftsbeziehungen. BitBoy fordert einen Schadensersatz von 75.000 US-Dollar.

Krypto-YouTuber Cobie spendet 100.000 US-Dollar

Atozy fordert seine Zuschauer auf, Geld für die Anwaltskosten zu spenden. Das sieht auch Cobie als Betreiber des UpOnly Podcasts und spendet in der Folge 100.000 US-Dollar in Form von USD Coin.

Cobie ist für derartig freizügige Aktionen bekannt. Er verfügt über einen Sponsorenvertrag mit der Krypto-Börse FTX.

Kläger BitBoy erklärte erst kürzlich, seine vergangenen Angebote zu bereuen. Er verkaufte ein Video über ein vom Käufer vorgegebenes Thema für 10.000 bis 30.000 US-Dollar. Pamp Network ist nur eines von vielen Projekten, die dieses Angebot wahrgenommen haben, um sich selbst zu bereichern.

   

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