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Bitcoin-Mining-Aktien: Darauf müssen Investoren achten

Aktien von Bitcoin-Mining-Gesellschaften sind für ihre hohe Volatilität bekannt. Sollte der Bitcoin-Kurs in den nächsten Monaten nicht deutlich ansteigen oder die Mining Difficulty abnehmen, dann dürfte einigen gar die Insolvenz drohen. Warum Mining-Gesellschaften Ähnlichkeiten mit Hebelzertifikaten haben und welche Marktfaktoren den Sektor besonders stark beeinflussen.

Viele Krypto-Miner dürften ums Überleben kämpfen. Die Produktionskosten eines Bitcoins liegen in den allermeisten Fällen über dessen Marktpreis. Wirtschaftliches Bitcoin Mining ist daher aktuell kaum möglich. Die Folgen konnte man in den letzten Wochen und Monaten beobachten. Die großen, meist börsengelisteten Mining-Unternehmen haben ihre Bitcoin-Rücklagen verkaufen müssen. Schließlich laufen die Kosten weiter. Seien es Personalkosten, Finanzierungskosten, Betriebskosten oder sonstige Verträge, die bedient werden müssen. Umso erstaunlicher ist es, dass die Hashrate, also die Leistung, die ins Bitcoin-Netzwerk von den Minern eingespeist wird, nach wie vor sehr stabil ist.

Bitcoin-Miner sind spekulativ unterwegs 

Viele Miner haben zum Krypto-Boom im letzten Jahr stark aufgerüstet. Der Sektor hat für Milliarden von US-Dollar neue Hardware angeschafft beziehungsweise in Auftrag gegeben. Die neuen Geräte, insbesondere ASIC-Miner, sind nun oftmals eingetroffen, doch ihr Betrieb lohnt sich bei der nach wie vor hohen Difficulty in der Regel nicht. Entsprechend zeigt sich jetzt, welche Miner starke Kapitalgeber im Rücken haben und die Durststrecke lange durchhalten können. 

Erst wenige Miner haben ihr Mining-Engagement signifikant zurückgefahren. Das zeigt, dass man Marktanteile verteidigen möchte und darauf hofft, die geschürften Bitcoin in der Zukunft zu einem höheren Preis verkaufen zu können, um etwaige Verluste auszugleichen. 

Hier zeigt sich die Bedeutung des Eigenhandels. Neben günstigen Energiepreisen und effizienten Prozessen, sind es auch immer die Tradingfähigkeiten der Mining-Unternehmen, die einen Einfluss auf den Erfolg beziehungsweise Unternehmenswert nehmen. An der aktuell nach wie vor sehr hohen Difficulty und Hashrate zeigt sich jedenfalls, dass man nicht bereit ist, den Fuß vom Gas zu nehmen, weil man nicht will oder nicht kann. 

Miner: Bitcoin-Aktien mit Hebel 

Wie hoch das Risiko bei Investments in die Mining-Gesellschaften ist, veranschaulichen deren Kurscharts. Viele der Miningesellschaften sind Aktiengesellschaften und können normal an den Börsen gehandelt werden. Deren Ausschläge nach oben oder unten sind oftmals um den Faktor drei oder mehr stärker als beim Basiswert Bitcoin. 

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Typisches Beispiel ist der Bitcoin Miner Marathon Digital. Im Herbst 2020 lag sein Aktienkurs bei gerade einmal rund drei US-Dollar. Durch den Krypto-Hype schoss der Aktienkurs gegen Ende 2021 auf bis zu 65 US-Dollar hoch. Soll bedeuten: Während sich der Aktienkurs also rund verzwanzigfachte, kletterte Bitcoin „lediglich“ von rund 10.000 US-Dollar im Herbst 2020 auf 67.000 US-Dollar Ende 2022 – ergo eine knappe Versiebenfachung. 

Was schnell nach oben geht, kommt aber oft auch schnell wieder runter. Mit Eintritt des Bärenmarktes Anfang 2022 rauschte der Kurs von Marathon Digital wieder auf zeitweise fünf US-Dollar herab. Die meisten Gewinne wurden also abgegeben, während Bitcoin selbst nur auf rund 20.000 US-Dollar gefallen ist. Auch bei anderen Bitcoin-Minern wie Riot Blockchain oder Argo Blockchain ist das Bild ähnlich. 

Timing ist alles

Wer sich diesen Mechanismen bewusst ist, kann sehr schnell sehr viel Geld verdienen oder eben auch verlieren. Sollte sich der Bärenmarkt in den nächsten Monaten weiter fortsetzen, dann könnten einige Insolvenzen bei Bitcoin-Minern drohen. Der Totalverlust muss daher immer eingeplant werden. Wer sich diesem Risiko bewusst ist und den Zeitpunkt abpasst, an dem die Kurse wieder anziehen, kann mit Mining-Aktien seine Performance signifikant ausbauen. Mining-Aktien können daher vor allem für kurzfristige Trader spannend sein. 

Ethereum Miner trifft es hart

Einige Miner kommen nun besonders unter Druck, wenn sie sich nicht auf Bitcoin spezialisiert haben, sondern auf Ethereum. Der Wechsel von Proof of Work, ergo Mining, auf Proof of Stake bricht daher manchen Minern das Genick. Schließlich gibt es kaum wirtschaftliche Ausweichmöglichkeiten an alternativen Proof-of-Work-Coins, dessen Markt groß genug ist. 

Dies erklärt unter anderem auch, warum manche ETH-Miner die Kryptowährung forken wollen, um ihren PoW-Betrieb zu retten. Beispielsweise hat das Mining-Unternehmen Chandler Guo verlautbaren lassen, den Ethereum Merge nicht mitzutragen. Auch gibt es kleinere Fluchtbewegungen auf die Ethereum-Variante Ethereum Classic, die weiterhin auf den PoW-Mechanismus setzt. Die Erfolgsaussichten derartiger Vorhaben sind als sehr gering einzuordnen. Man könnte gar von einem verzweifelten Versuch sprechen, der Insolvenz noch irgendwie davonzukommen. Die allermeisten börsengelisteten Miner sind allerdings schwerpunktmäßig auf Bitcoin spezialisiert und davon entsprechend nicht betroffen.

Makroumfeld im Blick haben

Weitere Faktoren, die Miner-Investoren im Blick haben sollten, sind unter anderem: Zinsumfeld, Energiekosten und politische Stimmung beziehungsweise Regulierungsumfeld. Die steigenden Leitzinsen machen die Finanzierung von Mining-Anlagen teurer. Auch wird es schwieriger für die Unternehmen, Geld von Investoren einzusammeln. 

Darüber hinaus sind viele Miner, zumindest die, die sich nicht vollkommen autonom mit Strom versorgen, von den explodierenden Energiekosten betroffen. Die Bitcoin-Produktionskosten steigen dadurch, ohne diesen Preisaufschlag weitergeben zu können. Schließlich haben Bitcoin-Miner im Gegensatz zu Nahrungsmittelherstellern wie Nestle keine Preissetzungsmacht. Mining-Unternehmen können die Inflation also nicht weiterreichen, sondern sind von den Preisen am Markt abhängig. 

Zuletzt spielt das politische Umfeld eine große Rolle. Wie sehr hat das Beispiel China gezeigt. Durch das Mining-Verbot sahen sich die Unternehmen gezwungen, das Land zu verlassen. Inzwischen hat sich die USA zur Mining-Nation Nr. 1 gemausert. Dieses Beispiel zeigt, dass Investoren immer die Wahrscheinlichkeit eines Mining-Verbotes in ihren Aktien-Investments einpreisen sollten. Die politische Stabilität ist also ein sehr wichtiges Kriterium. Selbst in Europa haben Klima-Diskussionen in der Vergangenheit – man erinnere sich an die MiCA-Verhandlungen – zu Mining-Verbotsdiskussionen geführt. 

Blockchain ETFs: Ein Großteil sind Mining-Aktien 

Wer sein Risiko etwas streuen möchte, kann theoretisch auch via ETFs an der Bitcoin-Mining-Branche partizipieren. Die auch für deutsche Anleger erhältlichen Blockchain ETFs haben einen sehr hohen Anteil an Mining-Firmen. Nimmt man beispielsweise den VanECK DAPP ETF, dann sind dort fast alle großen Gesellschaften wie Marathon Digital Holdings, Riot Blockchain, Hut 8 Mining, Bitfarms oder Canaan vertreten. 

Alternative ETFs wären beispielsweise der ETC Group Digital Assets & Blockchain ETF oder der Invesco CoinShares Global Blockchain ETF. Ein reiner Krypto-Miner ETF wäre der Valkyrie Bitcoin Miners ETF, der allerdings für deutsche Anleger nicht direkt erwerbbar zu sein scheint. 

Fazit zu Bitcoin-Mining-Aktien

Genau wie bei der Gold- oder Erdölförderung können auch Krypto-Mining-Gesellschaften überproportional von Preisanstiegen profitieren. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass in Boomphasen Mining-Unternehmen regelrechte Gelddruckmaschinen sind. Insbesondere für sehr risikobewusste Anleger übt die Mining-Branche – physisch wie digital – daher schon seit Jahren eine große Faszination aus. Adrenalinjunkies, die extreme Volatilität und ein hohes Totalverlustrisiko nicht scheuen, können mit den Krypto-Mining-Aktien ihre wahre Freude haben. 

   

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