Mining

Kann ausgerechnet das Bitcoin-Mining helfen, Treibhausgase abzubauen?

Ein Analyst sagt ja. Vor allem das Mining an den Förderstätten fossiler Brennstoffe kann helfen, die Emission von Treibhausgasen zu verhindern. Bitcoin kann bis Ende 2024 CO2-neutral sein, und danach dazu beitragen, den Klimawandel zu verlangsamen.

Der Bitcoin Mining Council (BMC) schätzt regelmäßig die CO2-Bilanz des Bitcoin Minings.

Am 19. Juli hat der BMC den letzten Bericht veröffentlicht. Auf Basis von Daten von mehr als 50 Prozent der Miner schließt er, dass 59,5 Prozent des Minings durch CO2-neutrale Energien betrieben werden. Damit ist der Anteil der Erneuerbaren um 6 Prozent je Jahr gestiegen.

In diesen Zahlen ist aber, wie Daniel Batten auf batcoinz.com hervorhebt, ein Faktor nicht enthalten: nämlich die negativen Emissionen.

Im Emissionshandel kann man es in die Bilanz aufnehmen, wenn man etwa Bäume pflanzt, da diese CO2 aus der Atmosphäre ziehen. Das macht einen Baum zur negativen Emission.

Aber Bitcoin-Mining? Kann Mining nicht nur emissionsfrei funktionieren – sondern auch Emissionen abbauen?

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Das behauptet batcoinz. Es klingt unglaubwürdig – ergibt aber Sinn.

Energie aus negativen Emissionen

Die meisten Menschen verbinden die Produktion von Strom mit Schäden fürs Klima, weil dabei oft CO2 freigesetzt wird.

Dabei entsteht Strom durch eine chemische bzw. physikalische Reaktion. Diese ist neutral. Sie kann nicht nur Gase in die Luft absondern, sondern auch welche abbauen.

Zum Beispiel Methan. Methan ist ein Treibhausgas. Es ist seltener als CO2, trägt aber viel stärker zur globalen Erwärmung bei. Daher gilt eine Tonne Methan als so schädlich wie eine Tonne CO2.

Wenn man nun Methan, das in die Atmosphäre entweicht, verbrennt, entstehen Wärme – also Energie – und CO2. Da aber das CO2 weniger schädlich ist als Methan, erspart man der Atmosphäre damit mehr as 90 Prozent der Treibhausgase, gemessen in CO2-Äquivalenten.

Flaring und Combusting

Ein Beispiel sind die Förderstätten fossiler Energierohstoffe, vor allem Öl und Gas. Bei der Förderung entweicht oft Methan. Natürlich wäre es am besten, man würde gar keine fossilen Brennstoffe mehr verwenden. Aber bis es so weit ist, sollte man den Schaden so gering wie möglich halten.

Für die Förderer ist es am günstigsten, das Methan einfach in die Atmosphäre entweichen zu lassen. Unter dem Druck der Regulierung verbrennen etwa die Hälfte der Förderstätten in den USA das Methan an der Oberfläche. Das nennt man Flaring.

Flaring hat oft jedoch einen geringen Wirkungsgrad, und weil es nur Kosten verursacht, meiden Unternehmen die Installation oder Wartung. Daher tendieren internationale Klimaorganisationen mittlerweile dazu, Flaring eher verbieten zu wollen.

Ihr ahnt, worauf das hinausläuft.

Win-Win-Win

Man sollte das Methan direkt an den Förderstätten in Energie umwandeln. Das nennt man Combusting. Diese Energie sollte man verkaufen können.

Die Förderer hätten einen ökonomischen Anreiz, im Sinne des Klimaschutzes zu handeln. Nichts funktioniert besser, wenn man will, dass sich eine Lösung durchsetzt.

Die meisten Förderstätten stehen jedoch irgendwo in der Pampa. Dort gibt es niemanden, der für den Strom bezahlt. Meistens noch nicht mal ein Stromnetz.

Also braucht es eine ökonomische Aktivität, die weitestmöglich automatisiert und skalierbar eine Dienstleistung erbringt, die Strom in Geld tauscht. Crusoe, ein Startup, hat es mit Cloud Computing ausprobiert. Das funktioniert, in einem gewissen Rahmen.

Das perfekte Werkzeug

Mittlerweile baut Crusoe aber vor allem Mining-Farmen. Keine Technologie könnte das besser leisten: Mining braucht nur eine Internetverbindung, einmal angesteckt, laufen die Geräte ohne Eingriff weiter. Mining lohnt sich ab der ersten Box, skaliert aber ohne Limit.

Auch andere Miner haben die Förderstätten als Standorte entdeckt. Insgesamt sollen, schreibt batcoinz, die Miner mit 151 Megawatt Strom aus Methan arbeiten: Great American Mining, Nakamotor Partners, JAI Energy, Green Mining Capital und andere haben Operationen an Förderstätten.

Dazu kommt noch ein – sehr kleiner – Anteil von Energie aus Biogas. Biogas verbraucht ebenfalls CO2 und wird mit noch mehr negativen Emissionen bewertet. Daher fällt selbst der winzige Anteil ins Gewicht.

Die beiden Verfahren zusammen senken, kalkuliert batcoinz, die CO2-Bilanz des Minings um 4 Prozent. Damit sind, so die Rechnung, nicht nur 59,5 des Minings grün, sondern 62.

Aber das ist nur der Anfang.

Bitcoin, der Klimaretter

Im Laufe der letzten 16 Monate haben Miner laut batcoinz.com 132,5 MW an Strom aus Methan ans Netz gebracht. Das entspricht einem Wachstum von 8,3 MW je Monat.

Wenn dieser Ausbau auch nur halbwegs (zu 83 Prozent) so weiterwächst, wird das Bitcoin-Netzwerk, kalkuliert Batten, Ende 2024 CO2-neutral sein. Es wird im selben Umfang Treibhausgase abbauen wie emittieren.

Aber auch das ist nur der Anfang. Nach einer neutralen CO2-Bilanz kommt, was sonst – eine negative CO2-Bilanz.

Bis 2045 kann das Bitcoin-Mining so 23 Prozent der globalen Methan-Emissionen abbauen. Es kann damit mehr als 5 Prozent der globalen Emissionen überhaupt verhindern. Damit würde das Mining allein die Erwärmung des Planeten um 0,15 Grad mindern.

Und dies schließt nicht die vielen Möglichkeiten ein, wie das Bitcoin Mining den Ausbau erneuerbarer Energien massiv befördern kann.

Gewiss sollte man diese Kalkulationen nicht allzu wörtlich nehmen. Sie sind vermutlich im Kontext des Lobbyismus für Bitcoin entstanden. Dennoch trifft ihr Argument. Bitcoin-Mining kann helfen, die Treibhausgasemissionen bei der Förderung fossiler Energierohstoffe zu reduzieren. Massiv zu reduzieren.

Politiker und Journalisten, denen das Klima am Herzen liegt, sollten darüber zumindest nachdenken, bevor sie wieder einmal Bitcoin als Klimasünder anprangern oder verboten sehen möchten.

   

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